Heute ist gesunde Ernährung von vielen Mythen umgeben, und es kann schwierig sein zu erkennen, was tatsächlich gut für den Körper ist. Werbung, Diäten und oft widersprüchliche Empfehlungen sorgen für zahlreiche Missverständnisse über eine ausgewogene Ernährung. Lassen Sie uns einige der verbreiteten Mythen aufklären und Fakten erläutern, die dabei helfen, eine ausgewogene Ernährung zusammenzustellen.
Mythos Nr. 1: Kohlenhydrate führen zu Gewichtszunahme
Viele moderne Diäten schließen Kohlenhydrate vollständig aus und behaupten, sie seien die Hauptursache für Übergewicht. Allerdings sind nicht alle Kohlenhydrate gleich, und auf sie zu verzichten, kann auch Nachteile haben.
Wahrheit: Kohlenhydrate sind wichtig für Energie und Gehirnfunktion
Kohlenhydrate sind die Hauptenergiequelle des Körpers, und ihr Ausschluss aus der Ernährung kann zu Müdigkeit, schlechter Laune und verringerten kognitiven Fähigkeiten führen. Nicht alle Kohlenhydrate sind gleich gesund: Wichtig ist, zwischen „einfachen“ und „komplexen“ Kohlenhydraten zu unterscheiden.
Einfache und komplexe Kohlenhydrate
Einfache Kohlenhydrate (z. B. Zucker, Weißmehl, Süßigkeiten) können tatsächlich eine schnelle Gewichtszunahme und einen Anstieg des Blutzuckerspiegels verursachen. Komplexe Kohlenhydrate hingegen, die in Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten vorkommen, werden langsam verdaut, erhalten das Energieniveau und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Haferflocken, brauner Reis, Quinoa sind Quellen für komplexe Kohlenhydrate, die den Körper mit wertvollen Ballaststoffen und B-Vitaminen versorgen.
Der moderate Verzehr von ballaststoffreichen Kohlenhydraten ist gesund und führt bei einem angemessenen Kalorienverbrauch nicht zu einer Gewichtszunahme.
Mythos Nr. 2: Fette sind immer ungesund
Lange Zeit galt Fett als ungesund und wurde mit der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Infolgedessen haben viele Menschen fettige Lebensmittel vermieden und fettfreie Produkte bevorzugt. Dabei spielen Fette im Körper eine wichtige Rolle, und ihr vollständiger Ausschluss kann schädlich sein.
Wahrheit: Gesunde Fette sind für den Körper wichtig
Es gibt verschiedene Arten von Fetten: gesättigte, ungesättigte und Transfette. Gesättigte Fette, die in tierischen Produkten enthalten sind, sollten tatsächlich eingeschränkt werden, da sie den Cholesterinspiegel erhöhen können. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Fette schädlich sind.
Ungesättigte Fette und Vitamine
Ungesättigte Fette, wie Omega-3 und Omega-6, sind wichtig für das Herz und das Gehirn. Sie kommen in Nüssen, Samen, Oliven- und Leinöl, Fisch und Avocados vor. Der Verzehr von Lachs oder Nüssen unterstützt beispielsweise das Herz-Kreislauf-System und reduziert Entzündungen. Omega-3-Fettsäuren, die für das Gehirn förderlich sind, finden sich in fettem Fisch, Leinsamen und Walnüssen.
Außerdem helfen Fette dem Körper, fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) aufzunehmen. Der vollständige Verzicht auf Fette kann daher zu einem Mangel an diesen wichtigen Vitaminen führen. Fette liefern Energie und unterstützen die Zellstrukturen.
Mythos Nr. 3: Fettfreie Produkte sind gesünder als normale Produkte
In den Geschäften findet man eine große Auswahl fettfreier Produkte, von Joghurt bis zu Desserts. Es wird angenommen, dass Produkte ohne Fett „gesünder“ sind. Oft ist dies jedoch nur ein Marketingtrick, und fettfreie Produkte bringen dem Körper nicht immer Vorteile.
Wahrheit: Fettfreie Produkte können mehr Zucker enthalten
Wenn Fett aus Produkten entfernt wird, verändern sich Geschmack und Textur. Um dies auszugleichen, fügen Hersteller oft Zucker, Aromen und andere Zusätze hinzu, um die Produkte schmackhafter zu machen. Das bedeutet, dass fettfreier Joghurt oder Kekse sogar mehr Kalorien und zugesetzten Zucker enthalten können als ihre normalen Varianten. Zum Beispiel kann fettfreier Joghurt bis zu 15–20 Gramm Zucker pro Portion enthalten, was seine gesundheitlichen Vorteile zunichtemacht.
Moderater Fettgehalt
Wie bereits erwähnt, benötigt der Körper Fette zur Vitaminaufnahme und für eine normale Funktion. Daher ist die Wahl normaler Produkte mit einem moderaten Fettgehalt oft gesünder. Es ist ratsam, auf die Zutatenliste zu achten und Produkte zu wählen, die natürliche Inhaltsstoffe, wenig zugesetzten Zucker und wenige künstliche Bestandteile enthalten.
Es ist wichtig, sich dem Thema Ernährung mit Verstand zu nähern. Gesunde Ernährung bedeutet nicht einfach den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder das Befolgen beliebter Diäten. Es geht vor allem um das Verständnis des Gleichgewichts, der Lebensmittelqualität und ihrer Auswirkungen auf den Körper.